Meditation – Heilsame Achtsamkeit
Meditation – lateinisch meditatio, meditari, – griechisch medomai, was soviel wie nachdenken, nachsinnen, überlegen bzw. denken, sinnen bedeutet. Ein in die Tiefe gehendes Nachdenken, durch Achtsamkeits- und/oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln. Als Bewusstseinserweiternde Übung werden Bewusstseinszustände angestrebt: wie Stille, Leere, Einssein, im Hier und Jetzt, oder frei von Gedanken sein.
Meditation als spirituelle Praxis ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Religionen. In westlichen Kulturkreisen wird Meditation oft unabhängig von Religion, im Rahmen der Psychotherapie oder zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, der Gesundheit, Leistungssteiergung praktiziert. Um das Ziel der Meditation, eine bestimmten Bewusstseinszustand zu erreichen, gibt es unterschiedliche Meditationstechniken und Formen. Im wesentlichen lassen sich die Meditationsformen in zwei Gruppen aufteilen. Die aktive Meditation mit, körperlichen Bewegungen, achtsamen Handeln und Rezitieren. Und die kontemplative, als passive Meditation, sitzen im Stillen. Geistig werden aktive und passive Achtsamkeitslenkung in beiden Formen praktiziert.
Der klare und wache Geist, die klare, wache Bewusstheit und tiefste Entspannung zugleich, ist ein Wesensmerkmal der Meditationspraxis.
In Abhängigkeit welche Ziele wir in/mit der Übung verfolgen, führt uns die Meditationspraxis von uns weg oder näher zu uns hin. Wollen wir Macht und oder besondere Fähigkeiten für den Ehrgeiz des Materialismus oder folgen wir einem Weg mit Herz. Im Außen gibt es niemanden der uns diese Frage wirklich beantworten kann, keine äußere Autorität ist dazu in der Lage. Die Meditation „Weg des Herzens“ ist ein Weg nach Innen zu sich selbst. Ein Weg des inneren Friedens und Achtsamkeit, für sich selbst und die anderen.
Meditation…
- gegenwärtig, im Hier und Jetzt zu sein – als Beobachter, stiller Zeuge, ohne Bewertung des Geschehens.
- einfach da zu sein – ohne Ziele, Absichten und Aufgaben, etwas tun zu müssen.
- den ständigen Strom der Gedanken zur Ruhe kommen lassen.
- Achtsamkeit und Bewusstheit für den Alltag zu üben.
- Annehmen, was im Augenblick ist.
- Das Konzept des Ich’s zu überschreiten und damit Stille, Leere, Freiheit, Weite, Sein und Frieden zu erfahren.
- Üben, Empfindungen, Gefühle und Gedanken bewusst wahrzunehmen.
- In der Stille sich zu öffnen für einen Bewusstseinsraum (das Überbewusste) des Nichtdenkens und Nichtwissens
und dadurch in Kontakt zu kommen mit den eigenen, inneren Kräften der Intuition, Inspiration und Kreativität.
Nutzen und Studien der Meditation
Studien zeigen inzwischen sogar, wie Meditation die Hirnaktivität verändert: Mithilfe der Elektroenzephalografie (EEG) stellten Wissenschaftler fest, dass während tiefer Meditation zum Beispiel die Wellen im Beta- und Gamma-Bereich stärker und weitflächiger synchronisiert sind als im aktiven Wachzustand – ein Zeichen für intensive Konzentration und Aufmerksamkeit. Bildgebende Verfahren zeigen, dass etwa der orbitofrontale Kortex angeregt wird. Dieses Hirnareal ist wichtig für den Umgang mit Emotionen.
Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen belegen auch positive Wirkungen auf die Gesundheit. Für eine aktuelle Metastudie nahmen sich dänische Forscher vom Universitätskrankenhaus in Aarhus 21 Untersuchungen zu MBSR vor, also zum Anti-Stressprogramm nach Kabat-Zinn, sowie zur sogenannten Mindfulness Based Cognitive Therapy (MBCT), einer Variante für Depressive. Es zeigte sich: MBSR stärkt die psychische Gesundheit, entspannt Gestresste und beruhigt Angstpatienten. Die Methode verbessert außerdem die Lebensqualität bei vielen Patienten mit körperlichen Beschwerden. Auch wenn die Beschwerden selbst nicht abnehmen, quälen sie weniger.Den Nutzen der Mindfulness Based Cognitive Therapy, die Elemente aus der Achtsamkeitsmeditation und der kognitiven Verhaltenstherapie vereint, belegt die Metastudie ebenfalls. Demnach bewahrt sie viele ehemalige Depressionspatienten vor Rückfällen. Bei chronischen Schmerzen, Depressionen und Stress ist eine positive Wirkung der Achtsamkeitsmeditation schon gut belegt. Und es scheint, als könne sie auch bei Zwangsstörungen helfen. Dies legt eine kleine Pilotstudie der Universität Freiburg nahe, für die zwölf Teilnehmer einen Kurs in Mindfulness Based Cognitive Therapy absolvierten. In Japan wird schon lange in Meditationskliniken und mittlerweile auch in den USA und zum Teil auch schon in Deutschland dem Krebs begleitend mit Meditation entgegengewirkt.
Wer regelmäßig meditiert, hat die Chance/Möglichkeit…
- mehr in der Gegenwart, im hier und Jetzt, anstatt durch zwanghaftes Denken überwiegend in der Vergangenheit bzw. Zukunft zu leben.
- mehr Kraft und Energie aus dem Kontakt mit dem Jetzt zu bekommen.
- mit mehr Vertrauen und Gelassenheit den Herausforderungen des Alltags begegnen zu können.
- mit mehr Bewusstheit seine Entscheidungen zu treffen und handeln zu können.
- nicht nur aus dem Verstand heraus zu handeln, sondern auch intuitiv zu erkennen, was richtig und stimmig ist (innere Stimme, inneres „Wissen“).
- gesünder und mit mehr Freude leben zu können – die Wahrnehmung des augenblicklichen Geschehens durch unsere Sinnesorgane / das Genießen der vielen schönen Dinge im Leben können sich steigern oder sogar erst möglich machen
- zu erfahren, dass es kein „Ich bin dies oder das oder von etwas abhängig“ mehr gibt, sondern nur noch ein ICH BIN.